
Andreas Tölke, 59, war fast 30 Jahren Journalist und schrieb für Vogue, Tattler, Corriere de la Sierra und Welt am Sonntag über Architektur, Design und zeitgenössische Kunst. Als sich die Flüchtlingskrise im September 2015 auf Deutschland ausweitete, fand er, es sei Zeit für einen neuen beruflichen Weg, und widmete sich dem Allgemeinwohl. Seitdem hat Andreas rund 400 Menschen in seiner Wohnung untergebracht, die auf Asyl warteten.
Das war der Beginn seiner NGO Be an Angel, einer Wohltätigkeitsorganisation, die Flüchtlingen Häuser, Arbeitsplätze und Bildungsmöglichkeiten bietet. Daraus entstanden weitere Initiativen, wie das Restaurant Kreuzberger Himmel, das bald einen zweiten Standort eröffnet. Beide Unternehmen helfen geflüchteten Menschen Fuß zu fassen und bei der Integration in Deutschland.
Andreas ist Sprecher am Aspen Institute. Er sprach bereits mit Mitgliedern des US-Kongresses und empfing mit einer Gruppe von Journalisten die deutsche Integrationsministerin. Als Sprecher von Be an Angel steht er in Kontakt mit der Berliner Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales und hat bei Demonstrationen wie Seawatch Vorträge gehalten – eine Initiative zum Schutz der Menschen vor dem Ertrinken im Mittelmeer.
„Meine Großmutter wurde in Auschwitz ermordet – wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte, zu fliehen, dann wäre sie vielleicht noch am Leben. Es ist unsere Pflicht, Menschen zu unterstützen, die um ihr Leben fürchten. Und der Lohn für unsere Hilfe ist die friedliche Gesellschaft, die wir uns alle wünschen.“
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